Am Donnerstagnachmittag in Kopenhagen hatte ich mein eindrücklichstes Erlebnis meines Lebens. Nach der Hafenrundfahrt machten wir eine Pause im königlichen Park. Die Stimmung war sehr gut und entspannt. Nur bei mir und Yannick gab es Streit. Ich wollte für mich alleine sein und ging ein bisschen laufen. Ich gebe zu, eigentlich war ich so stinkewütend, dass ich einfach weggelaufen bin. Auf jeden Fall, als ich wieder zurückkam, war niemand mehr da. Ich habe doch alle noch kurz vorher auf der Toilette im Souvenirshop gesehen! Einen Moment lang hatte ich keine Ahnung was ich machen soll.
Ich bin einfach in Kopenhagen herum gelaufen und habe gehofft, dass ich meine Klasse wieder finden würde. Nach einer Stunde habe ich aufgehört die Klasse zu suchen und wollte wieder zurück zum Hostel. Doch auch das ging noch eine ganze Weile, bis ich es fand. Ich wollte es alleine schaffen und habe mein Handy nicht benutzt. Ich fragte viele verschiedene Menschen nach dem Weg zum Bahnhof, da unser Hostel gleich neben dem Bahnhof war.
Da es an jeder Bushaltestelle eine Karte von Kopenhagen mit dem aktueller Standort gibt, wollte ich an einer Bushaltestelle den Bahnhof suchen. Meine eigene Kopenhagenkarte hatt ich nämlich verloren. Doch da die ganze Karte auf dänisch ist und ich nicht wusste was Bahnhof auf dänisch heisst, konnte ich auch mit der Karte nicht viel anfangen.
Doch zum Glück war noch eine andere Frau an der Bushaltestelle, die ich fragen konnte und mit der ich mit dem Bus zum Bahnhof fahren konnte. Doch als wir beim Bahnhof ausstiegen, sah es überhaupt nicht so aus wie bei dem den ich schon kannte. Ich bin dann noch ein bisschen herum gelaufen und sah auf einmal den Bahnhofteil, wo wir am Tag vorher ausgestiegen sind und auch zwei Minuten später bin ich an unserem Hostel angekommen.
Juan von der Reception hat mich mit ins Hostel reingelassen und dann habe ich auf meine Klasse gewartet. Als die Klasse rein kam, war ich sehr aufgeregt: Wie reagieren alle? Wie reagiert Frau Frei darauf? Doch es passierte überhaupt nichts. Bis sie am Abend in unser Zimmer kam und mich raus bat. Da dachte ich, jetzt gibts Ärger, doch ich täuschte mich! Im Gegenteil von dem was ich erwartet hatte, wurde ich gelobt für das, dass ich den Weg alleine zurück gefunden habe und es gab eine fette Umarmung. Dieses Erlebnis werde ich nicht mehr vergessen!